Unsere Ahnen machten sich die Wirkung von geräucherten Pflanzenteilen schon zunutze. Die Geschichte des Räucherns von Kräutern und Harzen ist uralt und in allen Kulturen dieser Erde anzutreffen. Räucherungen wurden zur Heilung von Krankheiten genauso eingesetzt, wie gegen unerwünschte und fremde Energien. Zu sakralen Zeremonien, in der Sterbebegleitung ebenso wie bei Geburten oder zur Beeinflussung von Stimmungen und Ambiente dienten wohlriechende Hölzer, Wurzeln und Resinoide.
Wie wirkt Räuchern?
Die Phytotherapie macht sich die in allen Pflanzen vorhandenen chemischen Stoffe, wie Monoterpene, Ester, Sesquiterpene u.v.m. zunutze um auf den gesamten Organismus einzuwirken. Betrachten wir bspw. die ätherischen Öle, welche in der Aromatherapie eingesetzt werden, so wirken alle Öle bakterienhemmend und viele davon virushemmend, womit die grobstoffliche Wirkung einsetzt.
Emotional wirken Pflanzenteile ebenso: Sie beeinflussen unser limbisches System, da wo die Emotionen entstehen.
Räucherkohle richtig anzünden
Frage ich die Teilnehmer*innen meiner Räucher-, bzw. Rauhnachtkurse, was sie vom Kurs erwarten, tauchen immer wieder dieselben Fragen auf:
- Wie bringe ich die Kohle richtig zum Glühen?
- Wie viel Rauch ist wirksam?
- Muss ich immer wieder neue Kräuter auf die Kohle legen?
Tatsächlich ist es oft eine kleine Herausforderung, die Räucherkohle zum Glühen zu bringen. Dies liegt jedoch nicht zwingend am Menschen; oft ist die Kohle Feuchtigkeit ausgesetzt worden, was es schwierig macht, sie zum Glühen zu bringen.
Andererseits dürfen wir uns bewusst sein, dass Räuchern mit Kohle ein Ritual ist. Rituale benötigen Geduld, Zeit uns unsere volle Aufmerksamkeit.
Für schnelle Räucherungen, die mehr dazu dienen, einen wohlriechenden Duft oder ein angenehmes Ambiente zu schaffen, eignen sich Räucherstäbchen, Palo Santo Holz oder auch ein Räucherstövchen mit Teelicht deutlich besser. Das Palo Santo Holz mit seinem balsamisch, vanilleartigen Duft ist schnell angezündet und kann bis zum Ausglühen auf eine feuerfeste Unterlage gelegt werden. Es glüht ausreichend lange, um einen wohligen Duft zur verbreiten und die Energien auszubalancieren.
Anleitung zum Räuchern auf Kohle
Du benötigst:
- ein feuerfestes Gefäss, bspw. aus Ton, Keramik
- Sand oder trockene Erde (dient als Hitzeschutz)
- Räucherkohle
- eine Kupferzange, um die Kohle festzuhalten
- ein Stabfeuerzeug, Feuerzeug oder langes Zündholz
- Halte die Kohle mit der Zange fest und setze das Feuer an
- Die Kohle sollte nun kleine Funken schlagen (prickeln)
- Setze das Feuer, wenn möglich an mehreren Stellen der Kohle an
- Halte die Räucherkohle weiter mit der Zange fest und blase sanft auf die Stellen, wo die Kohle prickelt
- Sobald gewisse Stellen beginnen grau zu werden, kannst du die Kohle ins Gefäss legen
- Nun braucht es Geduld, bis die Kohle durchgängig grau wird
- Dann ist sie bereit, dass du sie mit Räucherware belegen kannst
Die Räucherware verkohlt schnell auf der Glut. Entferne Verbranntes, indem du es mit einem Löffel, idealerweise aus Kupfer (da dies die Hitze nicht weiterleitet) in den Sand und lege neue Räucherware darauf.
So kannst du effektiv Räume, Menschen, Gegenstände ausräuchern. Die Menge vom Rauch spielt dabei keine Rolle. Der Effekt der Reinigung ist nicht von der Rauchmenge abhängig, vielmehr sind es die verwendeten Räucherwaren wie bspw. Salbei, Weihrauch, Beifuss oder Lavendel, die zur energetischen und klärenden Reinigung beitragen.
Entsorgen
Achte darauf, dass du Sand, verbrannte Räucherware und die Kohlereste (erkaltet) ausserhalb deiner Räumlichkeiten entsorgst. Am besten geeignet ist bspw. ein Fluss oder ein Bach, so werden die absorbierten Energien davon getragen.
Und jetzt – auf ein gutes Gelingen bei deiner nächsten Räucherung mit Räucherkohle!
Herzlichst, Katia
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